Raumgreifendes Zusammenbringen aller Kunstarten

Kunst kommt bekanntlich von Können – beides wurde am 1. April vom Kunstleistungskurs der Klasse zwölf des Clara-Wieck-Gymnasiums im Planitzer Schloss „aufgetischt“. Gänge und Unterrichtszimmer hatten sich in eine Galerie besonderer ART verwandelt. Unter dem Motto „Künstler tischen auf“ hatten die 16 Schülerinnen und Schüler das Thema Essen künstlerisch umgesetzt.

Auftischen heißt bekanntlich auch anbieten, anrichten, darbieten oder bewirten. Kann aber auch heißen: ein Märchen auftischen, ein X für ein U vormachen. Und es war ein wahres Märchen, was den etwa einhundert Gästen dargeboten wurde. Fachkonferenzleiterin Kunst Antje Hain zeigte sich ebenso wie die zahlreichen Besucher „absolut begeistert. Da gibt´s nichts Auszusetzen. Minimalistisch, ästhetisch, perfekt weil gattungsübergreifend, nicht kitschig, vielfältig und doch einheitlich in Aussage und Form, sich dem großen Thema unterordnend“, versuchte sie ihr Lob prägnant und kurz zu formulieren.

Die Besucher konnten sich per gespannter Erdnussschnur von Ausstellungsraum zu Ausstellungsraum „hangeln“ oder wahllos pendeln. Denn auch auf den Gängen befanden sich ebenso einige Werke, die mit Lebensmittel integrierten und die Fassetten der vielfältigen Umsetzung des Themas bewiesen. Dabei allen voran die wandelnden Zuckerpuppen (Franziska Monden und Sara Linke), Reliefs und Statuen a la Spirelli.

Die Künstler standen selbstverständlich bereitwillig Rede und Antwort zu Idee und Umsetzung. So erfuhren die Besucher etwas über Esssucht, wunderten sich über einen gedeckten Tisch ohne Gesellschaft, konnten Geruch- und Scharfsinn testen, das Schicksal der sogenannten Broiler teilen, die Frage: Fit für den Burger? beantworten oder Spannung wie auflösenden Humor im Dreiminutenkrimi „Der Karottendiebstahl“ genießen.

Aktionskunst bewiesen die Abiturienten in der zusammen mit Albrecht Fersch aus Berlin inszenierten Performance „Alles Banane“, in der der Bogen zur durch die Ausstellung leitenden Erdnussschnur geschickt wie gekonnt gespannt wurde. „Das raumgreifende Zusammenbringen unterschiedlichster Kunstarten, das Nutzen als auch Überschreiten der zweiten und dritten Dimension in sogenannten Installationen“, wie es Fersch charakterisierte, fand einhelligen Anklang und stürmischen Beifall.

„Je mehr man sich in das Thema hineinarbeitet, desto nachhaltiger werden die Ideen, eine Fassette herauszugreifen und diese dann schon etwas extravagant umzusetzen“, schilderte z.B. Simon Krauß seine monströse Burger-Maschine. Ex-Schülerin und Kunst-Deutsch-Studentin Franziska Naumann meinte: „So viel Kreativität habe ich selten gesehen. Schade, dass diese Ausstellung nur einen Tag zu bestaunen war.“

Am Ausgang baten Vroni Naumann und Cynthia Weißflog vom 11er Kunstleistungskurs, „ihren Hut glücklich zu machen“. Den Hut symbolisch ziehend, wanderten von den Eindrücken überwältigten Gästen einige Euro-Scheine in die „Opferkappe“, die für weitere Kunst-Materialien oder den Abi-Ball ausgeschüttet werden wird. Derweil machen sich Vroni und Cynthia mit ihren Kunstkurskollegen schon Gedanken, wie sie die mit dieser Vernissage gesetzte Messlatte im kommenden Jahr noch ein Stückchen höher legen können.                                                                      uhe



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