Neben den musikpraktischen Fächern belegen die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 und 10 mit vertieft musischer Ausbildung wöchentlich jeweils eine Doppelstunde im Fach Musikgeschichte. Werke vom Barock bis zur Gegenwart und deren Komponisten stehen im Mittelpunkt der analytischen Auseinandersetzung. Es geht darum, musikalische Formen und typische musikalische Mittel der jeweiligen Epoche zu erfassen. Bei der Analyse harmonischer Verläufe wenden die Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse aus dem Unterricht in Musiktheorie an. Das Arbeiten mit Partituren wird im Unterricht vermittelt und stetig erweitert.
Der Unterricht der Sekundarstufe II zielt auf die gründliche Vorbereitung aller Schüler der vertieften musischen Ausbildung auf das Zentralabitur in diesem Fach. In Klassenstufe 11 geht es darum, die Analysekompetenzen zu vervollkommnen. Angefangen in 11/1 mit der Gregorianik über die Musik des Mittelalters und der Renaissance erhalten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in die Vielfalt unserer abendländischen Musik. Sie werden befähigt, in Gruppenarbeit Präsentationen eines typischen Spielmannsliedes zu erarbeiten, das anschließend in mittelalterlicher Kleidung mit allerlei Witz und Spaß am Musizieren im Kurs vorgestellt wird. Madrigale und Motetten werden analysiert, bei denen besonderes das Wort-Ton-Verhältnis zu berücksichtigen ist. Eindrucksvoll ist auch immer der Besuch der Ratsschulbibliothek in Zwickau, dort lassen wir uns alte Notenhandschriften, frühe Notendrucke und Stimmbücher zeigen und erhalten detaillierte Kenntnisse zur damaligen Notation.
In 11/2 befassen wir uns mit größeren musikalischen Formen des 18.-20. Jahrhunderts. Unglaublich kreativ und musikalisch geschickt komponieren die Schülerinnen und Schüler in diesem Kurshalbjahr ein eigenes Werk, das stilistische Merkmale des Expressionismus auf-zuweisen hat. Besonders gelungene Arbeiten werden häufig in den Musizierstunden ein zweites Mal präsentiert.
In Klassenstufe 12 gilt unser besonderes Augenmerk der Vorbereitung auf die beiden zentral vorgegebenen Pflichtthemen für das schriftliche Abitur. Darüber hinaus schulen wir die Kompetenzen des Hörens von Musik, denn anschließend gilt es, aufgrund der musikalischen Merkmale die musikalische Form des Gehörten zu erkennen und es in die jeweilige musikgeschichtliche Epoche einzuordnen.
Viele Schülerinnen und Schüler besuchen regelmäßig die Sinfoniekonzerte, in denen sie teilweise selbst auch mit dem Orchester zusammen spielen dürfen. Dieses deutschlandweit einmalige Projekt - PhilKon - für junge Nachwuchsmusiker wurde in Zusammenarbeit des Robert-Schumann-Konservatoriums mit dem Philharmonischen Orchester Zwickau/Plauen geschaffen. Natürlich gehen wir auch in Theatervorstellungen, das Robert-Schumann-Haus und die dort stattfindenden Kammerkonzerte.